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Auf dem Weg zur Weltformel...
Das Kontraxiom

Das Kontraxiom
Unbekannte Flugobjekte (UFOs)

Ein Gedankenexperiment führt uns in die Phantasiewelt der Science-Fiction-Autoren. Tausende von Menschen haben bisher unbekannte Flugobjekte (UFOs) gesichtet. Ich selbst stehe, wie Sie wahrscheinlich auch, auf dem Standpunkt, dass es keine UFOs gibt und zwar solange, bis ich selbst aus hinreichend kleiner Entfernung ein Objekt sehen könnte. Danach hätte ich dann immer noch die Möglichkeit, das Ganze als Halluzination abzutun. Nur wenn ich keinen anderen Erklärungsausweg mehr sehe, würde ich "wissen", dass es UFOs gibt. Weil ich ja eins gesehen habe.

Was ich in diesem Falle immer noch nicht wüsste, wäre eine Aussage über die Herkunft des Unidentified Flying Objekts. Neben der (häufigsten) Vermutung, die Insassen kommen von einem anderen Planeten, fallen mir spontan noch 2 andere ein, wobei ich zur Zeit die letzte (2.) vorziehe. Bei beiden Versionen handelt es sich um terrestrische Bewohner. Das geschilderte Aussehen der UFO-Besatzungen durch Augenzeugen (z.B. die großen Mandelaugen) dient in diesem Fall entweder dem "Vertuschen" (Wir sollen an Außerirdische glauben) oder dem technischen Fortschritt (spezielle interstellare, intertemporale oder hygienetechnische Anforderungen).   

1. Es handelt sich um Flugobjekte aus der privaten Bastelstube eines reichen Forschers, militärischen Testlabors oder von weiterentwickelten Wesen, die hier ohne unser Wissen auf oder in der Erde wohnen.

2. Den Menschen wird es in der Zukunft gelingen, das Problem der Zeitreisen zu lösen. In den zukünftigen Reisebüros kann man solche Reisen buchen. Allerdings lassen diese lediglich das Beobachten zu - nicht das Verändern des Zeitablaufs. Lediglich zu wissenschaftlichen (in der Regel medizinischen, gentechnischen) Zwecken werden schon mal Expeditionen gestartet. Diese werden jedoch mit äußersten Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt, damit der Zeitablauf unverändert bleibt.     

Aber synthetisieren wir die Aussagen der "Augenzeugen" doch mal.

Scheiben (Fliegende Untertassen) und winklige Leuchterscheinungen am Nachthimmel sind wohl die gängigsten Beobachtungen.

Ich möchte den Leser zu einem Selbstversuch auffordern (gedanklich oder real): Man nehme einen Bierdeckel und werfe ihn mit mäßigem Kraftaufwand ins freie Feld. Die rotierende Kreiselbewegung wird ihn zu einer beachtlichen Weite verhelfen. Nicht ohne Grund haben Frisby-Scheiben Furore gemacht. Ein Versuch mit irgendeinem anders geformten Körper - natürlich mit gleicher Kraft - wird nicht dieses Resultat erbringen (weder die herkömmlichen Flugzeug-, noch die Raketen- oder Satellitenform ermöglicht dieses). Warum konstruieren unsere Ingenieure also nicht nach diesem bekannten Prinzip, wenn sie Flugmaschinen bauen?

Die 1. Begründung auf diese Frage ist einfach. Denken wir uns ein UFO-Modell mit innen liegendem Antriebsmechanismus, z.B. ein sich drehender Elektromotor. Unser Modell wird mit Kabeln an eine Autobatterie bzw. ans Stromnetz angeschlossen, hat somit natürlich nur eine begrenzte Reichweite, allerdings auch nicht das Problem des Kraftstofftransports. Zwei dünne kreisrunde Aluminiumbleche werden regenschirmähnlich gedengelt, zusammengenietet und ergeben die rotierende Außenhaut unseres Modells. Schräggestellte Luftklappen in der Aluminiumhaut (hubschrauberähnlich, evtl. ferngesteuert) sollen das Abheben vom Boden ermöglichen. Wir können starten. Der Versuch wird misslingen, weil der antreibende Motor nicht nur die Außenhülle antreiben wird, sondern ebenfalls sich selbst (in entgegengesetzter Richtung). Übrigens tritt das gleiche Problem bei den heutigen Hubschraubern auf. Es wurde dadurch gelöst, dass man am hinteren Teil des Schraubers einen kleinen zusätzlichen Propeller angebracht hat, der das Drehen des gesamten Flugapparats verhindern soll und dies mittels Hebelgesetz durch eine geringe Gegenkraft auch schafft.

Konsequenterweise müssen wir also den Antrieb unseres Modells ebenfalls modifizieren, um einen erfolgreichen Start zu bewerkstelligen. Gut, ein weiterer Mechanismus wird eingebaut, ein Antriebssystem (Rückstoßprinzip), welches den Motor an der Eigenbewegung hindert, so dass die ganze Motorkraft auf die Hülle wirkt.

Unser Modell könnte nach dem bewährten Prinzip des Hubschraubers derart verändert werden, dass wir eine Scheibe mit dem Radius der beiden Schirme (die müssen wir allerdings wieder auseinandernehmen) benutzen, um den Drehmotor im Mittelpunkt dieser Scheibe zu befestigen. Die Achse des Drehmotors sollte nun oben mit dem einen Schirm und unten mit dem anderen Schirm verbunden werden.

An der "Motorscheibe" befestigen wir nun außen noch zwei Mini-TURBINEN, einzeln steuerbar mit unserer Fernbedienung und in einem Rückstoßwinkel von 45-90 Grad. Durch die Einzelansteuerung der beiden Turbinen wird es nun möglich, die Eigenbewegung des Drehmotors zu stoppen. Nur fliegen wird unser Ufo immer noch nicht. Wir haben uns nämlich gerade eine Luftsperre eingebaut, die einen Auftrieb unmöglich macht! Nun, ersetzen wir doch die Motorscheibe durch einen stabilen Ring, der mit Speichen den Motor trägt. Luftöffnungen müssen natürlich an beiden Alu-Schirmen vorhanden sein. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Objekt flugfähig ist, obschon dem "Piloten", wenn es nicht gerade ein Computer ist, schwer fallen wird, dieses Gerät zu beherrschen. Bei einem größeren Modell (z.B. 10 Meter Radius) sollten wir dann allerdings auf das Kabelgewirr verzichten.

Bietet ein solcher Flugapparat denn Vorteile gegenüber herkömmlichen Flugmaschinen? Mit Sicherheit kann ich einen nennen.

Ist nämlich die Rotationsgeschwindigkeit dieses Flugkörpers groß genug, wird ein solcher Apparat unangreifbar, weil nicht von außen zerstörbar. Ein Geschoss würde zwar eine Richtungsänderung bewirken, aber keine nachweisbare Beule auf der Außenhaut. Ein Laserstrahl hoher Aktivität würde sich kreisrund auf der Hülle verteilen, und somit die Eigenschaft eines Lasers "verlieren" (gebündelt, konzentriert auf einen Punkt). Im Weltraum wäre ein Meteoritenaufschlag auch nur eine Aufgabe des Bordcomputers, die Flugrichtung erneut zu berechnen und die Flugkorrektur vorzunehmen. Wie sich Gamma- oder noch härtere Strahlen auf rotierende Gegenstände auswirken, kann ich nur vermuten, momentan aber nicht mit Sicherheit sagen.

Allerdings kann man die Rotationsenergie eines Papierblattes eindrucksvoll zeigen, indem man es in eine herkömmliche Bohrmaschine spannt und Styropor oder Kreide mit dieser "Kreissäge" sauber durchschneidet. Nach diesen Ausführungen müsste Ihnen noch unklar sein, weshalb die Rückstoßtriebwerke winklig angebracht wurden.

Mittels dieser beiden Miniturbinen lässt sich der Flugkörper in Vorwärtsrichtung bewegen. Wenn beide Turbinen mit gleicher Kraft arbeiten (plus Ausgleich der Eigenbewegung), bewegt sich unser Flugapparat geradlinig. Wird eine Turbine kurzzeitig in der Kraft reduziert, sind beliebige Richtungsänderungen -theoretisch sogar 180 Grad, also rückwärts - möglich. Die Technik ist vergleichbar mit dem kurzzeitigen Abschalten des Flügelrädchens beim Hubschrauber.

Ich hoffe, diese Aufzeichnungen werden nicht nur von "pictured men"(*), sondern auch von praktisch begabten Menschen gelesen.

Was, glauben Sie, hat mich bewogen, dieses Gedankenexperiment (entnommen aus meinem ersten Büchlein "Phantasia - Ein Phantasieprodukt") in diese Aufzeichnungen zu übernehmen? Ich habe nicht vor, den Modellbau in seiner Palette zu erweitern und auch nicht, die Existenz von fliegenden Untertassen zu beweisen. Aufzeigen will ich lediglich, wie die Berichte von "angeblichen" Augenzeugen über "angeblich" gesehene Phänomene oder anderer "angeblich" erlebter Unglaubwürdigkeiten ausgewertet und nutzbar gemacht werden können. Ich glaube, dass die Phantasie eines Jules Verne in enormen Maß an unserem technischem Fortschritt mitgewirkt hat, dass intuitive, phantasievolle Kommunikation, wie sie im Brainstorming verwirklicht wird, neue Tore öffnet, neue Wege ebnet und ungeahnte Ansichten ermöglicht.

Wenn ich jetzt sagen würde, das Instrument "Phantasie", offenbar integraler Bestandteil unseres Geistes, ermögliche den Einblick in die 5-Dimensionalität des Raumes, so wäre diese Aussage verfrüht, denn Sie hätten keine Möglichkeit zur Verifizierung dieser Behauptung, weil die Aufteilung in kleine logische (überschaubare) Gedankenportionen fehlt.

Ein Lehrbuch, welches nach dem Top-Down-Prinzip aufgebaut wäre, würde dem Schüler erhebliche Gedankenakrobatik abverlangen, weil der menschliche (logische) Verstand gewohnt ist, auf Basiswissen aufbauend, einsichtige Folgerungen, zum Teil aus eigenem Antrieb, nachzuvollziehen.

(*) "pictured men" = Gebildete Leute